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Renten und Einkommen

Unser Ziel: Altersarmut weltweit beenden.

Altersarmut in Zahlen

Weltweit leben Millionen Menschen in Altersarmut. Über 700 Millionen Menschen sind bereits heute älter als 65 Jahre. Jeder 7. von ihnen muss mit weniger als 1 Euro am Tag auskommen. 80 Prozent der älteren Menschen besitzen kein regelmäßiges Einkommen oder eine andere Form der Absicherung. Sie sind bis ins hohe Alter gezwungen regelmäßig zu arbeiten. Staatliche Unterstützung für Ältere – wie beispielsweise Renten – sind in den meisten Ländern des Globalen Südens eine Ausnahme. In Subsahara-Afrika zum Beispiel bekommen heute nur 17 Prozent der älteren Menschen eine Rente – in Europa sind es dagegen 90 Prozent.

100 Millionen

älterer Menschen weltweit leben von weniger als 1 Euro am Tag.

80 Prozent

der älteren Menschen weltweit besitzen kein regelmäßiges Einkommen.

1,3 Prozent

des Bruttoinlandproduktes investieren afrikanische Staaten in die ältere Bevölkerung.

Bevölkerungsalterung und Altersarmut

In jedem Land der Welt nimmt der Anteil der älteren Bevölkerung jährlich zu. Die Vereinenden Nationen (UN) schätzen, dass sich die Anzahl älterer Menschen weltweit bis 2050 auf 1,5 Milliarden verdoppeln wird. Auch in Afrika, mit einem Medianalter von nur 19 Jahren, altert die Bevölkerung rasant: Dort wird sich bis 2050 der Anteil der Über-60-Jährigen voraussichtlich auf 226 Millionen verdreifachen. Ohne den Ausbau sozialer Sicherungssysteme droht besonders im Globalen Süden immer mehr Menschen die Altersarmut.

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Mehr als 70 Prozent aller älteren Menschen weltweit müssen für ihren täglichen Lebensunterhalt arbeiten.

Renten von HelpAge

Mit einer Mini-Rente von umgerechnet etwa 7,50 Euro können sich Senior*innen in Tansania einen ganzen Monat lang selbst mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten versorgen. Sogar das Schulgeld für Enkelkinder können einige davon bezahlen. Wir unterstützen mit regelmäßigen, bedingungslosen Rentenzahlungen und einkommensschaffenden Hilfsprojekten ältere Menschen auf der ganzen Welt. In dem tansanischen Pilotprogramm haben HelpAge und die lokale Organisation KwaWazee gezeigt, dass Renten die wirkungsvollste und nachhaltigste Art der Unterstützung sind. Sie sichert die Grundversorgung älterer Menschen und schützen sie vor Altersarmut. Diese erfolgreiche Arbeit hat Länder wie Tansania, Kenia und Malawi dazu gebracht, dass sie heute die Einführung einer universellen Rente vorbereiten.

Warum gerade die wirtschaftliche Stärkung älterer Frauen essentiell ist, um eine gerechtere Welt für alle zu schaffen, erklären wir in der Studie "Who cares".

Mehr als nur ein Einkommen

Die Rentenprogramme von HelpAge sind für ältere Menschen mehr als nur ein regelmäßiges Einkommen. In Begleitprojekten unterstützen wir die ältere Bevölkerung dabei, kleine „Spar-Gruppen" zu gründen, um sich besser auf unverhergesehene Notsituation vorbereiten zu können. Dabei wird in sogenannten Unterstützungsfonds ein kleiner Teil der eigenen Rente eingezahlt. Aus diesem Fonds kann zum Beispiel nach Missernten Saatgut gekauft oder im Falle der Krankheit eines Gruppenmitglieds dessen Behandlung bezahlt werden. Unsere Rentenprogramme fördern so auch den Erhalt von Gemeinschaften und verhindern, dass sich Ältere sozial isolieren. Finanziert werden weite Teile der Rentenprogramme durch Spenden.

Wie helfen HelpAge Renten älteren Menschen?

Generoza France ist 75 Jahre alt und lebt mit ihrer geistig behinderten Tochter auf dem Land in Tansania. Generoza ist bereits seit vielen Jahren Teilnehmerin am Rentenprogramm von KwaWazee und HelpAge. Mit dieser Rente kann sie Lebensmittel für sich und ihre Tochter kaufen. Ihre ganze Geschichte lesen Sie hier.

Häufige Fragen: Renten und Einkommen

Was ist Altersarmut?

Altersarmut ist Armut im Alter. Ältere Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht oder nur aus unzureichenden Mitteln bestreiten können und in Folge ihre existenziellen Bedürfnisse nicht befriedigen können, gelten im Alter als arm. Es gibt verschiedene Ansätze Armut zu definieren. Nach der Definition der Weltbank sind Menschen extrem arm, wenn sie weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Das trifft heute auf 100 Millionen ältere Menschen weltweit zu, die von 1 Euro am Tag leben müssen.

Warum ist Altersarmut im Globalen Süden so ausgeprägt?

Viele Länder des Globalen Südens haben keine sozialen Rentensysteme. Wenn die Menschen nicht selbst vorsorgen, sind sie in den späteren Lebensjahren nicht abgesichert. Zudem arbeitet ein großer Teil der Bevölkerung prekär im informellen Sektor. In Subsahara-Afrika betrifft das beispielsweise 71 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer. Sie verdienen unregelmäßig und wenig Geld, sodass sie kaum etwas für ihr Alter ansparen können.

Schützt Familie vor Altersarmut?

Lange galt eine große Familie mit zahlreichen Kindern und Enkelkindern als Schutz vor Altersarmut. Als Folge von wachsender Arbeitsmigration und Landflucht in Großstädte oder ins Ausland fallen besonders im Globalen Süden familiär geprägte Strukturen des sozialen und finanziellen Rückhalts weg. Ältere Menschen bleiben oftmals in ländlichen Gebieten zurück und leben zunehmend isoliert. Wenn die eigenen Kinder frühzeitig sterben, übernehmen zumeist die Großeltern die Betreuung der verwaisten Enkelkinder – was sie zwingt, noch mehr und länger im Alter zu arbeiten.

Sind Frauen häufiger von Altersarmut betroffen als Männer?

Ja, Frauen – nicht nur im Globalen Süden – sind häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. In der Regel arbeiten Frauen weniger als Männer und verdienen auch weniger Geld. Sie kümmern sich häufiger um Kindererziehung und den Haushalt - sie übernehmen also Fürsorgearbeiten, die in der Regl nicht bezahlt werden und generieren dadurch weniger bis gar kein eigenes Einkommen. Verstirbt der Ehemann oder lässt sich scheiden, droht Frauen die Armut. Die Hinterbliebenenleistung ist in ärmeren Ländern oft so gering, dass sie alleinstehenden Frauen nicht zum Leben ausreichen.