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Mann schaut in die Kamera und lächelt

Naher Osten

Im Alter auf der Flucht

Der Nahe und Mittlere Osten ist eine vielfältige und heterogene Region, in der Politik und Religion die meisten Aspekte des Lebens, einschließlich Gesundheit und Gesundheitsversorgung durchdringen. Die syrische Krise hat die größte Flüchtlingsbewegung seit dem Genozid in Ruanda erzeugt und wird nun als die entscheidende Flüchtlingskrise unserer Zeit beschrieben. Innerhalb dieser Flüchtlingsbevölkerung sehen sich ältere, behinderte und verletzte Geflüchtete mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, die zu ihrer Verletzlichkeit beitragen. Studien zeigen jedoch, dass diese Gruppen häufig bei der Bewertung, Datenerhebung, Gestaltung und Umsetzung von humanitären Hilfsprojekten vernachlässigt werden.

Unser Projektland im Nahen Osten

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Libanon

Seit zwölf Jahren ist der Libanon eines der Hauptaufnahmeländer Geflüchteter des Bürgerkriegs in Syrien. Mit schätzungsweise 1,5 Millionen aufgenommenen syrischen Geflüchteten beherbergt der Libanon weltweit höchste Zahl Geflüchteter pro Einwohner*in. Die wirtschaftliche Lage hat sich dramatisch verschlechtert und die ohnehin schwache Infrastruktur steht vor dem Kollaps: Die Währung ist entwertet, die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordhoch, und die Armut steigt stetig. Besonders ländliche Gebiete werden vernachlässigt und sind von der Versorgung abgeschnitten. Der 2024 wiederaufflammende Konflikt zwischen Israel und der im Libanon ansässigen Terrormiliz Hisbollah hat die Situation vor Ort weiter verschärft. Durch die Kampfhandlungen wurden Wohnhäuser, Infrastruktur und Krankenhäuser zerstört und tausende Menschen innerhalb des Libanons zur Flucht gezwungen. 

Schätzungen zufolge lebt mehr als die Hälfte der libanesischen Bevölkerung in extremer Armut und rund 90 % der syrischen Geflüchteten sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist stark eingeschränkt. Insbesondere ältere Menschen, vor allem ältere Frauen, Geflüchtete und Menschen mit Beeinträchtigungen leiden unter den Folgen der Krise: Das privatisierte Gesundheitssystem ist überfordert, viele Kliniken mussten wegen gekürzter Hilfsgelder schließen. Ältere Menschen können sich häufig den Transport zu den Kliniken und die Kosten für Medikamente nicht leisten. Viele von ihnen leben allein, fühlen sich isoliert oder depressiv. 

Bild: © Ralph Dargham/ IDRAAC/ HelpAge International 

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