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20 Jahre Einsatz für ältere Menschen

HelpAge feiert runden Geburtstag! Am 12. Juni 2005 trafen sich einige engagierte Frauen und Männer in einem Osnabrücker Garten, um einen blinden Fleck in der Entwicklungszusammenarbeit zu schließen. Endlich gab es eine Hilfsorganisation in Deutschland, die sich auf die Wahrung der Rechte und Würde älterer Menschen spezialisierte. Seitdem ist viel passiert: Allein in den vergangenen zehn Jahren konnten wir 177 Hilfsprojekte in 46 Ländern erfolgreich umsetzen und damit Millionen älterer Menschen zu einem würdevolleren Lebensabend verhelfen. Doch diese Arbeit hätten wir ohne Ihre Unterstützung niemals leisten können: Sie haben uns insgesamt rund 8,4 Millionen Euro Spenden anvertraut, mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement unzählige Veranstaltungen zu unseren Gunsten zum Erfolg geführt und unser wichtiges Anliegen in die Welt hinausgetragen. Denn auch 20 Jahre nach unserer Gründung ist HelpAge nach wie vor die einzige Organisation in Deutschland, die sich schwerpunktmäßig für die Rechte und Würde älterer Menschen weltweit einsetzt. Für Ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen 20 Jahren danken wir Ihnen von Herzen! 

Viele von Ihnen unterstützen unsere Arbeit seit Jahren auf unterschiedlichen Wegen. Zum Jubiläum dankt Sonja Birnbaum, Geschäftsführerin von HelpAge Deutschland e.V., Ihnen herzlich für Ihr langanhaltendes Engagement: 

Was wäre ein Geburtstag ohne Gratulant*innen, die sich für und mit einem freuen? Diese Frage haben sich einige unserer langjährigen Kooperationspartner*innen auch gestellt und ein paar Worte der Wertschätzung anlässlich unseres Geburtstages aufgezeichnet: 

Feiern Sie mit uns!

Wir haben uns für unser Jubiläumsjahr ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Einsamkeit im Alter zu bekämpfen. Schon heute haben wir in unserer Projektarbeit vielfältige Maßnahmen verankert, um Menschen zu vernetzen und Einsamkeit entgegenzuwirken. Seien es Altenorganisationen, die wir fast überall gründen, wo wir tätig sind, Schutzzentren, in denen ältere Geflüchtete Gemeinschaft, Solidarität und ein Stück Normalität inmitten der Realität eines Krieges oder Konflikts erleben, oder unsere neue Stadtteil-Rikscha für Senior*innen in Osnabrück, mit der Menschen aus Senior*innenheimen oder mit Mobilitätseinschränkungen am gesellschaftlichen Leben in der Stadt teilnehmen können: HelpAge ermöglicht älteren Menschen auf vielfältige Weise gesellschaftliche Teilhabe und wirkt Einsamkeit im Alter entgegen – hier in Deutschland und weltweit! 

Schließen Sie sich zu unserem 20-jährigen Jubiläum unserem Bestreben an und helfen Sie Einsamkeit im Alter entgegenzutreten! Ob Altenorganisationen, Schutzzentren oder unsere Stadtteil-Rikscha: Unterstützen Sie unsere vielfältige Projektarbeit zugunsten der gesellschaftlichen Integration Älterer weltweit mit einer Spende. 

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Schenken Sie Fahrtwind in den Haaren

Mit nur 10 Euro ermöglichen Sie einer älteren Person in Osnabrück eine kostenlose Fahrt mit der Stadtteil-Rikscha von HelpAge.

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Schenken Sie Inklusion

Mit 182 Euro finanzieren Sie die Gründung einer Altenorganisation und geben älteren Menschen eine Stimme.

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Schenken Sie Schutz

Mit 365 Euro ermöglichen Sie die Ausstattung und Instandhaltung eines Schutzzentrums für ältere Geflüchtete für einen Monat.

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Illustration mit Menschen.

20 Jahre – 20 Geschichten:

In den vergangenen 20 Jahren konnten wir gemeinsam mit Ihnen vieles für die ältere Generation bewegen. Was Ihre Unterstützung in den letzten zwei Jahrzehnten bewirkt hat, können Ihnen am besten diejenigen erzählen, denen Sie mit Ihrer Spende geholfen haben. 

Lachende Frau mit Kopftuch und medizinischer Maske unter dem Kinn, zeigt große Zahnlücke, vor blauer Wand.
„Nach der Operation konnte ich wieder sehen. Nun kann ich mich allein bewegen, spazieren gehen und auch mein Haus eigenständig sauber halten. Es ist eine wahre Freude.“ – Buke, 64, Äthiopien

Buke kann wieder sehen

Buke lebt in der Region Oromia im Süden Äthiopiens. Jahrelang verdiente die 64-Jährige ihr Geld mit dem Waschen von Kleidung und versorgte ihre Familie. Doch vor einigen Jahren änderte sich alles. Etwas stimmte nicht mit Bukes Augen – ihre Sicht verschwamm immer mehr und alles wurde dunkler. Doch ein Besuch beim Arzt war viel zu teuer. Schlussendlich verlor sie ihr Augenlicht und mit ihm auch ihre Selbstständigkeit. Sie musste ihre Arbeit aufgeben und war von nun an auf die Hilfe von Familie und Nachbarn angewiesen. 

Als die mobile Augenklinik von HelpAge in Bukes Dorf kam, brachte ihre Tochter sie zu einer kostenlosen Untersuchung. Dort diagnostizierte der Arzt eine Trübung der Augenlinse, besser bekannt als Grauer Star. Direkt am nächsten Tag wurde Buke operiert, erhielt ihr Augenlicht und damit auch ihre Eigenständigkeit zurück.  

Frau in traditioneller Kleidung misst einem Mann den Blutdruck, beide sitzen vor einem einfachen Gebäude mit anderen Menschen im Hintergrund.
„Den Menschen in meiner Nachbarschaft dient meine Geschichte als Vorbild. Viele nehmen nun regelmäßig die kostenlosen medizinischen Untersuchungen von HelpAge in Anspruch.“ – Issa, 77, Tansania

Gerade noch gut gegangen

Der 77-jährige Issa ist Grundschullehrer im Ruhestand und lebt auf der tansanischen Insel Sansibar. In seinem Leben bekam Issa nur selten einen Arzt zu Gesicht. Das änderte sich als er mithilfe von HelpAge die Gelegenheit bekam, direkt bei ihm zu Hause untersucht zu werden. Ein Glücksfall: Die Ärzt*innen stellten bei Issa erhöhten Blutdruck fest und überstellten ihn in ein Krankenhaus. Dort wurde zusätzlich eine Erkrankung seiner Prostata diagnostiziert.  

Dank der frühzeitigen Diagnose konnten Issas Leiden gut behandelt werden. Inzwischen nimmt er Medikamente und lässt sich regelmäßig untersuchen. Doch nicht nur das: Er nutzt seine eigene Geschichte, um in der Gemeinde für die Notwendigkeit regelmäßiger Check-Ups zu werben.  

Frau sitzt auf einer hölzernen Außentreppe eines einfachen Hauses, trägt ein dunkelblaues Shirt mit Aufdruck und schaut ruhig in die Kamera.
„Die älteren Menschen sehen in mir mehr als ‚nur‘ eine medizinische Helferin. Ich bin auch Therapeutin, Freundin und manchmal beinah ein Familienmitglied.“ – Marites, 48, Philippinen

Hausbesuche mit Herz

Marites lebt in Agusan del Sur, einer Region auf der philippinischen Insel Mindanao. Die Region wird durch starke Regenfälle jedes Jahr von Juni bis November weitestgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Gerade ältere Menschen haben in dieser Zeit große Schwierigkeiten, eine ausreichende medizinische Versorgung zu erhalten.  

Hier kommt Marites ins Spiel: Die vierfache Mutter wurde von HelpAge als ehrenamtliche Homecare Volunteer ausgebildet. Sie besucht ältere Patient*innen aus ihrem Dorf regelmäßig bei ihnen zu Hause und überwacht ihre Gesundheitswerte, wie den Blutzuckerspiegel, den Blutdruck oder die Atemfrequenz. Wenn Unregelmäßigkeiten auftreten, kann Marites diese frühzeitig erkennen und medizinische Hilfe anfordern. Gerade für ihre bettlägerigen Patient*innen ist sie außerdem eine wichtige zwischenmenschliche Unterstützung. Sie hört sich die Sorgen der Menschen an und leistet ihnen Gesellschaft.  

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„Im Community Safe Space von HelpAge bekomme ich wertvolle Unterstützung. Das tägliche Klavierspielen hilft mir, meine Depression zu bewältigen und gibt mir emotionale Stabilität.“ – Enver, 72, Ukraine

Hilfe nach der Flucht

Der Krieg in der Ukraine zwang Enver und seine Frau zur Flucht aus Cherson in den Westen des Landes. Der Verlust seines Zuhauses und die Unsicherheit des Lebens auf der Flucht belasteten seine Gesundheit stark: Seine bereits bestehenden Gedächtnis- und Sprachprobleme, verursacht durch eine alte Kopfverletzung, verschlimmerten sich durch den Stress und das Trauma des Krieges. 

Hilfe findet der 72-Jährige im Community Safe Space von HelpAge. Hier erhält er Unterstützung durch kulturelle, sportliche, musikalische und medizinische Angebote. Besonders schätzt Enver die Nordic-Walking-Kurse, die ihn körperlich fit halten. Doch am meisten freut er sich darüber, wieder Klavier spielen zu können: „Klavier spielen ist meine Erlösung“, sagt er. 

Frau mit kurzgeschnittenem grauem Haar und traditionellem Kleid steht mit verschränkten Armen auf einem Pfad im Grünen und blickt ruhig in die Kamera.
„Wir lernen etwas über körperliches Training, Bewegung zum Beispiel für den Rücken, und über Ernährung. Zur Gruppe gehe ich jeden Dienstag eine Stunde zu Fuß. Das ist ein weiter Weg. Aber es hält mich fit.“ – Yustina, 75, Tansania

Sich gegenseitig helfen

Knapp anderthalb Millionen Menschen in Tansania sind HIV-positiv. Fast ebenso viele Kinder haben ihre Eltern durch AIDS verloren. Etwa die Hälfte dieser Waisen wird von ihren Großeltern aufgezogen, die nicht selten ebenfalls HIV-positiv sind. So wie Yustina, eine unserer stillen Heldinnen aus Tansania. Doch die 68-Jährige ist mit ihrer Krankheit nicht allein: Nicht nur ihre Kinder, sondern auch eine Gesundheitsgruppe ihrer lokalen Altenorganisation unterstützt sie – mit Gesundheitstrainings, Ernährungstipps und mit Fahrten zur nächsten Gesundheitsstation, wo Yustina kostenlose HIV-Medikamente abholen kann. Yustina zeigt sich dankbar über die Hilfe und den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe: „Wir helfen uns gegenseitig. Das sind sehr wichtige Menschen in meinem Leben.“ Gelegentlich muss die siebenfache Mutter aber trotzdem ein Taxi nehmen, um den weiten Weg zur nächsten Gesundheitsstation zu absolvieren. Um das Taxi zu bezahlen, nutzt sie einen Teil ihrer monatlichen Rente, die HelpAge ihr auszahlt. 

Fröhliche Frau in mintgrünem Kleid steht zwischen üppigen Pflanzen in einem tropischen Garten und lacht herzlich.
„Ich kann hier, dank der Samen und Werkzeuge, die HelpAge mir gespendet hat, mein Yuca, meine Bohnen, meine Erdnüsse und vieles mehr anpflanzen.“ – Lourdes, 65, Peru

Ein Garten für Jung und Alt

Lourdes aus dem Westen Perus ist stolze Großmutter: „Wenn meine Enkel gerade nicht zur Schule gehen, kommen sie zu mir und helfen bei der landwirtschaftlichen Arbeit. Ich bringe ihnen mit viel Geduld und Herz alles bei, was ich weiß, damit sie mich immer in Erinnerung behalten, wenn sie groß sind.“ Ihre Enkelkinder besuchen die Witwe immer gerne, denn bei jedem Besuch gibt es Leckereien aus Lourdes Garten, den sie mit der Unterstützung von HelpAge angelegt hat. Für die 66-Jährige ist das eine Herzensangelegenheit: „Ich bin beständig auf der Suche nach neuen Variationen von Pflanzen, damit ich immer ausreichend Essen habe, das ich meinen Enkelkindern geben kann, wenn sie mich besuchen.“  

Ernste Frau mit schwarzem Kopftuch und gelbem Shirt blickt direkt in die Kamera, Lehmwand im Hintergrund.
„Ich habe mir gewünscht, dass meine Tochter mehr Bildung erfährt als ich und eine weiterführende Schule besuchen kann. Ich wollte ihr alle Türen öffnen.“ – Clezensia, 69, Tansania

Frauen und Mädchen Bildung ermöglichen

Drei Viertel der Mädchen in Tansania schließen zwar die Grundschule ab, besuchen aber keine weiterführende Schule, weil sie im Haushalt helfen oder heiraten sollen. Auch Clezensia aus Tansania musste ihre Schulbildung nach der Grundschule abbrechen. Ein Schicksal, dass sie ihrer Tochter ersparen wollte. Leider sah ihr Mann das anders: „Er wollte unser Land verkaufen und verhindern, dass sie eine Ausbildung erhält.“ Aber Clezensia ist eine selbstbestimmte, starke Frau und wollte nicht akzeptieren, dass ihr Mann über das Schicksal ihrer Tochter entscheidet. Mit Unterstützung von HelpAge ließ sie sich von ihrem Mann scheiden und verklagte ihn. Mit Erfolg: die 69-Jährige erhielt ihr Land zurück und schickte ihre Tochter wieder zur Schule. Für die Unterstützung, die sie von HelpAge und unserer lokalen Partnerorganisation Kwa Wazee erhalten hat, ist Clezensia so dankbar, dass sie sich seitdem ehrenamtlich in ihrer lokalen Altenorganisation engagiert und Selbstverteidigungskurse gibt und anderen Gruppenmitgliedern Lesen und Schreiben beibringt. 

Älterer Mann sitzt auf einer Decke im Freien mit einem rosa Luftballon in der Hand, umgeben von anderen älteren Männern in festlicher Atmosphäre.
„Die Betreuung hier ist hervorragend. Ich bekomme meine Medikamente, Physiotherapie und meine Blutzuckerwerte werden regelmäßig überwacht.“ – Muhammad, 73, Syrien

Muhammads Reise

„Ich verließ meine Familie, um Essen für das Fastenbrechen zu holen. Als ich zurückkam, waren sie alle tot“, sagt Muhammad leise. Immer wieder bricht seine Stimme, wenn er spricht: „Ich konnte in Aleppo einfach nicht mehr bleiben – alles war hart und kalt, es gab dort kein Leben mehr.“ Seine Reise führte ihn schließlich in ein Erholungszentrum für ältere Männer, das HelpAge zusammen mit unserer lokalen Partnerorganisation SEMA in Syrien unterstützt. Im Zentrum kümmern sich Sozialarbeiter*innen, Krankenschwester*innen und Psycholog*innen um Menschen wie Muhammad, die ihr Zuhause und ihre Familie verloren haben. Sie erhalten ganzheitliche Betreuung, medizinische Hilfe und psychosoziale Unterstützung. In der Zeit seit seiner Ankunft konnte Muhammad ein Stück Normalität zurückgewinnen und an verschiedenen Gruppenangeboten teilnehmen. Doch trotz des Trosts in der Gemeinschaft lassen ihn die Erinnerung an seine Familie nicht los. 

Ältere Frau mit buntem Kopftuch und violetter Halskette lacht herzlich und zeigt mit dem Finger, im Hintergrund eine Lehmwand.
„Der Wassertank hat mein Leben sehr erleichtert. Zuvor musste ich zwei Stunden zur nächstgelegenen Quelle laufen und wieder zurück.“ – Aurelia, 83, Tansania

Zugang zu sauberem Trinkwasser

Nur etwa die Hälfte der Tansaner*innen, die auf dem Land leben, hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die andere Hälfte muss meist kilometerlange Wege zurücklegen, um verkeimtes und verschmutztes Wasser aus Wasserlöchern oder öffentlichen Brunnen zu holen. Auch Aurelia legte täglich viele Kilometer zurück, um an Wasser für sich und ihre Tiere und Pflanzen zu erhalten. Wenn es ihr mal nicht gut ging, schaffte sie den Weg nicht und hatte kein Wasser zum Kochen. Ihre Genesung wurde dadurch erschwert und die 83-Jährige fühlte sich müde und kraftlos. Ihre Situation änderte sich, als HelpAge einen Wassertank in ihrem Garten errichtete. Mit dem Wasser, das sich in der Regenzeit im Tank sammelt, kann sich Aurelia nun etwa vier Monate versorgen. Meistens ist ihr Vorrat aber schon schneller aufgebraucht, denn Aurelia teilt das Wasser selbstlos mit ihren Nachbarn: „Wir haben keinen Vertrag geschlossen, aber es ist für uns selbstverständlich, das Wasser zu teilen.“ 

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„Seit ich durch ein Training meine Anbaumethode geändert habe, wächst mein Gemüse schneller und besser als je zuvor. Ich muss mir außerdem weniger Sogen darüber machen, ob Insekten oder die Regenzeit meine Ernte zerstören.“ – Din Mang, 68, Kambodscha

Mit ein wenig Hilfe dem Klimawandel trotzen 

Din aus Kambodscha ist Landwirtin: Die Erträge aus ihrem Garten ermöglichen ihr und ihrer Familie ein regelmäßiges Einkommen. Das Problem: Von Jahr zu Jahr sanken ihre Ernteerträge. Immer stärkere und längere Regenzeiten sowie Insektenbefall setzten ihren Pflanzen zu. Den Rückgang versuchte Din mit dem Einsatz künstlicher Dünger und Pestizide zu bekämpfen. So konnte sie sich zwar kurzfristig helfen, auf lange Sicht senkten die chemischen Hilfsmittel jedoch die Qualität ihres Mutterbodens und schadeten damit ihren Pflanzen. Bei einer Reihe von Trainings von HelpAge lernte Din, wie sie natürliche Düngemittel und Pestizide herstellen und ihre Felder resilienter gegenüber dem Klimawandel machen kann. Mit Erfolg: Dank ihrer neu erlernten Fähigkeiten, konnte Din ihr Einkommen derart steigern, dass sie nun sogar kleine Rücklagen bilden kann. 

Frau mit Kopftuch und farbenfrohem Kleid steht mit verschränkten Armen zwischen Bananenstauden und schaut ernst in die Kamera.
„Das offene Feuer war sehr gefährlich für meine Enkelkinder. Außerdem entstand beim Kochen sehr viel Rauch. Mir tränten die Augen, ich hustete viel und wurde oft krank. Deshalb habe ich mich über die neue Kochstelle gefreut.“ – Godeliva, 75, Tansania

Kochen, ohne krank zu werden

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich über vier Millionen Menschen, vor allem Frauen und Kinder, an Krankheiten, die durch verrauchte Luft ausgelöst werden. In Tansania sind traditionelle Drei-Steine-Kochstellen weit verbreitet, die nicht nur langfristig zu gravierenden Gesundheitsschäden führen können, da sie große Mengen Kohlenstoffdioxid und Ruß freisetzen. Godeliva aus Tansania hat jahrelang an einer solchen Kochstelle für ihre Familie gekocht und ist durch die Verbrennungsprodukte immer wieder krank geworden. HelpAge half der 75-Jährigen beim Bau einer neuen Kochstelle, die nicht nur den Rauch mit einem Rohr aus ihrer Hütte ableitet, sondern auch ressourcensparender ist und so gesichert ist, dass kleine Kinder sich nicht so leicht versehentlich verletzen können. Godeliva freut sich über ihren neuen Ofen: „Im Vergleich zu vorher brauche ich viel weniger Feuerholz. Wenn ich einen Baum kaufe, wird er in kleine Stücke zerlegt und ich habe genügend Feuerholz für gut zwei Wochen.“ 

Ältere Frau mit rotem Kopftuch und gemustertem Kleid steht an einem blauen Holzzaun im Garten, sie lächelt leicht.
„Das Gewächshaus schützt die Pflanzen vor allem vor Regen und Hagel. In den letzten Jahren sind die Regenschauer hier immer kräftiger geworden; die Pflanzen außerhalb des Gewächshauses werden dadurch häufig zerstört.“ – Axenia, 76, Republik Moldau

Einkommenssicherheit aus eigenem Anbau

Axenia ist eine richtige Trendsetterin in ihrem Dorf im südlichen Moldau: Mit der Unterstützung von HelpAge wurde in ihrem Garten ein Gewächshaus errichtet, das erste, das über das Projekt finanziert wurde. Inzwischen stehen in einer Handvoll Gärten in der Nachbarschaft weitere Gewächshäuser und schützen Tomaten, Peperoni oder Gurken vor Wind und Wetter. In den letzten Jahren seien Unwetter immer häufiger und stärker aufgetreten, viele schutzlose Pflanzen in den Gärten seien so zerstört worden, erzählt uns Axenia. Jetzt sind ihre Pflanzen sicher und ihre Ernten größer. Die Witwe lebt von ihrem Garten: Das geerntete Gemüse macht sie für den Winter ein oder trocknet es im Sommer in der Sonne. Und wenn sie mal mehr erntet, als sie selbst essen kann, verkauft sie ihre Überschüsse und verdient sich so etwas zu ihrer bescheidenen Rente dazu. 

Ältere Frau mit pinkem Stirnband sitzt draußen mit verschränkten Armen, im Hintergrund Holzstruktur und Natur.
„Als ich jung war, haben wir noch mehr verschiedene Pflanzen angebaut uns es gab keine Probleme. Im Vergleich hatten wir genug zu essen. Jetzt sind die Trockenphasen länger.“ – Felister, 96, Tansania

Wenn der Regen reicht

Drei Viertel der älteren Menschen in Tansania leben auf dem Land. Die meisten von ihnen leben von der eigenen Landwirtschaft. Ein eigenes Einkommen erwirtschaften sie sich über ihre Ernteüberschüsse. In Ländern wie Tansania spüren die Bewohner*innen die Folgen des Klimawandels deutlich: Dürreperioden nehmen seit Jahren zu, auch Schädlinge und Pflanzenkrankheiten wirken sich negativ auf die Ernteerträge der Menschen aus. Auch Felister ist von den Auswirkungen des sich verändernden Klimas schon heute betroffen: „Schau, wie meine Bananenbäume aussehen,“ ruft sie uns besorgt zu. „Drei sind durch den starken Wind umgestürzt. Früher gab es viel seltener so starken Wind.“ Von HelpAge erhält die 96-Jährige Saatgut und Dünger aus natürlich Rohstoffen und landwirtschaftliche Trainings zu Fruchtfolgen und günstigen Aussaatzeiten, damit sie sich und ihre Familie auch in Zukunft mit dem, was ihr Garten ihr bietet, ernähren kann. 

Lachender Mann mit Hut, buntem Schal und wettergegerbtem Gesicht hält eine aufgeschnittene Kartoffel in die Kamera.
„Wir Alten können Sinnvolles weitergeben und die Kinder sind dankbar für die Unterstützung. Die Schule war trocken und fremd, jetzt ist sie lebendig und praktisch.“ – Don Augusto, 79, Peru

Lernen für das Leben

Gemeinsam mit HelpAge und Waman Wasi, unserer lokalen Partnerorganisation in Peru, hat Don Augusto die Schule des Lebens gegründet. Zusammen mit hunderten anderen älteren Menschen gibt er in 25 Schulen im Land indigenes Wissen an jüngere Generationen weiter. „Lange Zeit war in Peru alles auf Modernisierung ausgerichtet. In der Schule wurde auf Englisch unterrichtet und die Peruaner*innen begannen, Sattmacher wie Nudeln und Weißbrot aus dem Supermarkt statt Selbstangebautem zu essen.“ Die Schule des Lebens ermöglicht den Erhalt von Kultur und Wissen und trägt dazu bei, dass Menschen klimagerecht Nahrungsmittel produzieren können und somit unabhängig vom Weltmarkt bleiben. 

Lachende Frau trägt einen Sack auf dem Kopf und hält eine Tüte mit Tomaten und getrocknetem Fisch, Szene auf einem Markt mit Holzhütten.
„Wenn ich das Geld von HelpAge bekomme, kaufe ich sofort davon ein. Ohne HelpAge wäre ich vielleicht bereits gestorben. Die Regierung unterstützt mich nicht.“ – Generoza, 82 Jahre, Tansania

Rettende Rente

Über 95 Prozent der älteren Menschen in Tansania haben kein sicheres Einkommen. Das Rentenprojekt von HelpAge ermöglicht einem Teil dieser älteren Menschen eine kleine, universelle Rente, die ihnen hilft, ihr Überleben zu sichern. Generoza aus Tansania ist einer der Frauen, die eine Rente von HelpAge bezieht. Nach dem Tod ihres Mannes wurde das gemeinsame Land, das bis dahin ihre Einkommensquelle war, unter ihren Kindern aufgeteilt. Generoza bekam nichts und musste ganz neu anfangen: Sie verdiente sich als Tagelöhnerin mit harter, körperlicher Arbeit wie dem Jäten von Unkraut. Durch die Rente von HelpAge muss Generoza nun nicht mehr auf dem Feld arbeiten und hat weniger Zukunftsängste und ein gestärktes psychisches Wohlbefinden. 

Sehr alte Frau sitzt in einer Hängematte und trägt ein rotes gemustertes Kleid, ihre Haltung ist nachdenklich.
„Diese Hilfe ist eine große Erleichterung für uns, ein Segen. Nur ihr habt uns Warao geholfen – sonst tut es niemand.“ – Elida, 86, Venezuela

Hilfe für die, die sonst übersehen werden

„Ich kann mich nicht erinnern, wann mich das letzte Mal ein Arzt untersucht hat“, erzählt uns Elida und schaut dankbar zu dem Arzt neben ihr. Die 86-jährige Frau gehört zum Volk der Warao und lebt in einem abgelegenen Dorf im Norden Venezuelas. „Wenn es regnet, werden unsere Straßen und Felder überflutet, und das Wasser kommt in unsere Häuser. Immer wieder erkranken Menschen an Durchfall, Grippe und Fieber, und die Kinder bekommen juckende Haut“, berichtet Elida besorgt. Die nächste medizinische Einrichtung ist 45 Minuten zu Fuß entfernt, aber dort gibt es weder einen Arzt noch Medikamente. Deshalb besuchen medizinische Teams Elida und ihre Nachbar*innen zu Hause, führen Untersuchungen durch und geben Medikamente, Lebensmittelpakete sowie Hygieneartikel und Wasseraufbereitungstabletten an die Menschen aus – eine Hilfe, für die Elida sehr dankbar ist.  

Zwei Frauen stehen lächelnd vor einer Wand mit buntem Wiesenmotiv, beide tragen Namensschilder, eine mit HelpAge-Weste.
„Viele freuen sich einfach, dass jemand kommt und ihnen zuhört.“ – Oksana, 43, Ukraine

Halt & Hoffnung geben

Oksana begrüßt uns mit einem strahlenden Lächeln im HelpAge-Schutzzentrum im Westen der Ukraine. Hier unterstützt die 43-jährige Sozialarbeiterin gemeinsam mit ihren Kolleg*innen ältere Menschen, die vor dem Krieg im Zentrum Schutz gesucht – und gefunden haben. „Ich möchte für die Menschen da sein und ihnen Halt und Hoffnung geben“, sagt sie uns selbstbewusst. Viele Ältere, die Oksana tagtäglich betreut, kommen aus der Ostukraine, häufig aus kleinen, nur schwer erreichbaren Dörfern. Geplünderte Häuser, ausgebombte Wohnungen, verlorene Angehörige – die Geschichten der Geflüchteten sind tragisch und herzzerreißend: „Die Menschen sind mit ihren Sorgen und Traumata häufig allein. Die Ungewissheit, wie lange der Krieg noch anhält und ob sie jemals zurückkehren können, schmerzt die Älteren hier sehr. Wir versuchen ihnen so viel Trost und Hoffnung zu geben, wie wir nur können,“ berichtet Oksana uns. 

Älterer Mann mit weißem Bart und traditioneller Kleidung hält stolz einen Scheck in der Hand, umgeben von weiteren Männern und einem Banner mit der Aufschrift „Financial Support“.
„Ich öffne meinen Kiosk jeden Tag voller Stolz, da ich weiß, dass ich mit ihm meine Liebsten ernähren kann. Der Kiosk hat mein Leben verändert und ich bin dankbar für die Chance, die ich erhalten habe.“ – Jehandad, 61, Pakistan

Kleine Hilfe, große Veränderung

Neben seiner Familie ist sein Kiosk das Ein und Alles des 61-jährigen Jehandads. Nach seiner Flucht aus Afghanistan lebte er mit seiner Familie lange Zeit in einem Geflüchteten-Camp in Pakistan. Perspektivlosigkeit und Existenzängste bestimmten seinen Alltag. Dies änderte sich erst, als Jehandad an einer Trainingsreihe zum Erwerb wirtschaftlicher Kompetenzen von HelpAge und dem Aktionsbündnis Aktion Deutschland Hilft teilnahm. Nach erfolgreichem Abschluss der Trainings erhielt er einen zweckgebundenen Zuschuss von etwa 35.000 Rupien, mit denen er einen Kiosk eröffnete: „Ich bin so froh, diesen Zuschuss erhalten zu haben. Plötzlich hatte ich die Chance, mir ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften und meine Familie zu unterstützen.“ Mit Erfolg: Sein Kiosk konnte schnell einen Kundenstamm etablieren und Jehandad und seiner Familie ein regelmäßiges Einkommen ermöglichen. 

Gruppe älterer Menschen bei einem Workshop in einem Gemeinschaftsraum, eine Frau hält ein Plakat mit dem Titel „Anti-Age Discrimination in Employment Act“ hoch.
„Mir wurde bewusst, dass, obwohl entsprechende Gesetze bereits seit Jahren existieren, viele ältere Menschen ihre Rechte und Privilegien nicht kennen und wahrnehmen.“ – Haide, 68, Philippinen

Rechte kennen – und nutzen

Verantwortung zu tragen und hart zu arbeiten ist Haide nicht fremd: Die sechsfache Mutter hat 35 Jahre für die philippinische Regierung gearbeitet und engagiert sich seit ihrem Ruhestand in ihrer Gemeinde und in ihrer lokalen Altenorganisation. Als sie gefragt wurde, ob sie sich eine aktivere Rolle in der Organisation einnehmen möchte, zögerte sie kurz, sagte dann aber zu: „Ich bin überzeugt davon, dass es wichtig ist, meine älteren Mitmenschen über ihre Rechte und Privilegien aufzuklären,“ erzählt die 68-Jährige. Mithilfe von HelpAge erhielt Haide rechtliche Weiterbildungen, im Zuge dessen sie nicht nur ihr Wissen erweiterte, sondern auch selbstsicherer darin wurde, vor Gruppen zu sprechen. Inzwischen hält Haide Vorträge über den Zugang zum philippinischen Renten- oder Gesundheitssystem und darüber, wie ältere Menschen Vergünstigungen für Grundnahrungsmittel beantragen können - weit über die Grenzen ihrer eigenen Gemeinde hinaus.

Lächelnde Frau mit Brille und schwarzem Kopftuch strickt ein rosafarbenes Kleidungsstück, weitere Frauen im Hintergrund.
„In der Häkelgruppe kann ich einmal nicht an meine Sorgen denken.“ – Soufan, 63, Libanon

Mit Garn und Häkelnadel gegen Einsamkeit

Diabetes, Bluthochdruck, Asthma – Soufan aus dem Libanon hat viele gesundheitliche Probleme. Leider fehlen ihr die Mittel für eine adäquate Behandlung und passende Medikamente. „Ich lebe von 66 Dollar im Monat“, berichtet sie. Das Einkommen reicht gerade noch für Lebensmittel, ein Besuch bei einem Arzt war für sie also lange undenkbar. Das änderte sich, als HelpAge die kleine Klinik in ihrem Heimatdorf unterstützt. Nun erhält sie hier nicht nur kostenlose Untersuchungen und Medikamente, sondern auch Zugang zu psychosozialen Angeboten. Nun geht Soufan regelmäßig zum Fitnesstraining oder zu Gruppensitzungen mit der Psychologin der Klinik. Und natürlich zu ihrer geliebten Häkelgruppe: Hier lernt sie nicht nur das Handwerk, sondern trifft andere ältere Menschen, kann ihre Alltagssorgen vergessen und einfach Spaß mit Freund*innen haben.  

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