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Frau schaut in die Kamera

Waffenruhe in Gaza: Humanitäre Hilfe muss unverzüglich bereitgestellt werden

10.10.2025

Nach zwei Jahren Krieg im Gaza-Streifen einigen sich die Konfliktparteien auf eine Waffenruhe. Nun muss unverzüglich humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens ermöglicht und bereitgestellt werden.

Ein bedeutender Schritt für die Zivilbevölkerung in Gaza

HelpAge Deutschland begrüßt den Durchbruch bei den Verhandlungen zu einer Waffenruhe in Gaza und einer Beendigung des Leids der Zivilbevölkerung. Diese kann jedoch nur ein erster Schritt zu einem nachhaltigen Frieden sein. HelpAge ruft die Konfliktparteien auf, Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Medikamente oder Notunterkünfte schnellstmöglich und ungehindert in den Gaza-Streifen und zu den Menschen vor Ort zu lassen. In der Vergangenheit wurde die Arbeit internationaler Hilfsorganisationen immer wieder behindert und Helfer*innen wurden zum Ziel teils tödlicher Angriffe.

Foto: ©The Media Booth/ HelpAge International

Die Situation der Menschen vor Ort ist verheerend

Die Situation der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen ist katastrophal: Nach zwei Jahren auf der Flucht sind viele Menschen unterernährt und haben keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Krankenhäuser im Gaza-Streifen sind nur eingeschränkt oder gar nicht funktionsfähig, lebenswichtige Medikamente sind rar. Auch andere kritische Infrastruktur sowie viele Wohnhäuser sind zerstört.

Die Lage vor Ort bedroht das Wohlergehen älterer Menschen in besonderem Maße: Altersbedingte, chronische Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können nicht mehr adäquat behandelt werden. Körperliche Einschränkungen sind eine große Hürde auf der Flucht und erschweren ein Durchdringen zu dieser besonders vulnerablen Gruppe bei der Verteilung von Hilfsgütern wie Nahrungspaketen. Darüber hinaus fehlt es an psychosozialer Unterstützung, um die Traumata von Krieg und Flucht verarbeiten zu können. HelpAge fordert, die besonderen Bedarfe der vulnerablen Gruppe der älteren Menschen in Gaza bei der humanitären Hilfe von Anfang an konsequent mitzudenken und Schritte zu ergreifen, so dass sie bei der Planung und Durchführung von Nothilfemaßnahmen nicht vergessen oder übersehen werden.

Waffenruhe muss eingehalten werden

Damit notwendige Hilfe die Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens erreichen kann, ruft HelpAge alle Konfliktparteien mit Nachdruck dazu auf, die vereinbarte Waffenruhe einzuhalten. Nur so kann gewährleistet werden, dass lebensnotwendige Hilfe in den Gaza-Streifen gelangen und an die Menschen vor Ort verteilt werden. In einem weiteren Schritt ist es notwendig, der traumatisierten Bevölkerung Zugang zu medizinischer Versorgung und psychosozialer Hilfe zu ermöglichen, um die dort lebenden Menschen bei der Traumabewältigung zu unterstützen, die sonst noch über Generationen nachwirkt und einen wirklichen Friedens- und Aussöhnungsprozess verhindert. Sobald die Situation vor Ort diese Arbeit zulässt, wird HelpAge seine Expertise auch generationenübergreifend aktiv einbringen, um zur Linderung der Not beizutragen.

Ansprechperson

Person schaut in die Kamera

Dr. Jürgen Focke

Referent Policy & Advocacy