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Nothilfe nach Erdbeben in der Türkei und in Syrien

Das türkisch-syrische Grenzgebiet wurde Anfang Februar von einem schweren Erdbeben erschüttert. Zehntausende Menschen kamen zu Tode, viele weitere wurden verletzt und verloren ihr Zuhause.

Nothilfe nach Erdbeben in der Türkei und in Syrien

Am Morgen des 6. Februars 2023 wurde der Südosten der Türkei sowie der Nordwesten Syriens von einem Erdbeben der Stärke 7,8 erschüttert. Das Beben war so stark, dass man es noch im benachbarten Libanon und auf Zypern wahrnehmen konnte. Durch einstürzende Gebäude verloren zehntausende Menschen ihr Leben. Viele weitere wurden verletzt und stehen vor den zerstörten Überresten ihrer Häuser.

Beeinträchtigt wird die dringend benötigte Hilfe durch massive Schäden an der Infrastruktur der Region. Das Beben hat Straßen, Schienen und Flughäfen schwer beschädigt, wodurch Hilfsgüter nur mühsam in die betroffenen Regionen geliefert werden können. Auch Schulen und Krankenhäuser sind von den Auswirkungen des Bebens betroffen. Dies erschwert die Versorgung von Verletzten und die Unterbringung derer, die durch das Erdbeben ihr Heim verloren haben.

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    In Jindires bei Aleppo hat das Erdbeben gewaltige Schäden hinterlassen. (© SEMA, Syrien 2023)
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    (© SEMA, Syrien 2023)
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    (© SEMA, Syrien 2023)
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    Helfer im Harem Distrikt in Idlib bauen Zelte für diejenigen auf, die durch das Beben ihr Heim verloren haben. (© SEMA, Syrien 2023)
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    Die Zelte bieten Platz für eine ganze Familie. (© SEMA, Syrien 2023)
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    Bei den winterlichen Temperaturen in der Region ist eine gute Isolierung der Zelte essenziell. (© SEMA, Syrien 2023)
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    Helfer der HelpAge-Partnerorganisation Syrian Expatriate Medical Association verteilen Wasser an Erdbebenopfer in Syrien. (© SEMA, Syrien 2023)
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    (© SEMA, Syrien 2023)

Die winterliche Witterung in der Region mit Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneefall ist vor diesem Hintergrund besonders fatal. Betroffene des Erdbebens müssen schnellstmöglich in warme Unterkünfte, wie Gemeindezentren, gebracht und mit winterfester Kleidung versorgt werden, damit sie nicht gefährdet sind zu erfrieren.

Konkrete Hilfe vor Ort

Gemeinsam mit unserem Netzwerk HelpAge International sowie dem Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" unterstützt HelpAge Deutschland die Menschen vor Ort in dieser akuten Notsituation. Unser lokaler Partner Syrian Expatriate Medical Association, kurz SEMA, verteilt in den türkischen Städten Nurdagi und Ishlaiye in der Provinz Gaziantep Essenkörbe mit Grundnahrungsmitteln, wie Reis, Bulgur oder Nudeln, sowie Hygieneartikel, wie Seife, Toilettenpapier oder Zahnbürsten und -pasta. Damit können etwas 1.000 Haushalte erreicht werden, in denen insgesamt um die 5.000 Menschen leben.

Auch in Syrien verteilt SEMA Nahrungsmittel an betroffene Familien. Damit diejenigen, die nun ohne ein warmes Zuhause den eisigen Temperaturen ausgesetzt sind, vor der Kälte geschützt sind, werden Zelte aufgestellt und Decken sowie Diesel für den Betrieb von Generatoren verteilt. Außerdem wurde eine mobile Klinik ins Leben gerufen, dank der die Menschen medizinisch versorgt werden können, die nicht in der Lage sind, eigenständig eine Klinik aufzusuchen.

Unterstützen Sie die Menschen in der Türkei und in Syrien!

Mit einer Spende von 17,30 € finanzieren Sie z.B. die Verteilung von Hygieneprodukten, wie Toilettenpapier, Seife aber auch Wasch- und Spülmittel an eine vom Erdbeben betroffene Familie. Eine Spende in Höhe von 36,60 € ermöglicht es, Frauen und ihre Familien mit Unterwäsche für Frauen, Damenbinden sowie Zahnpflegeprodukten zu unterstützen. Wenn Sie 53,80 € spenden, kann eine Familie einen Essenkorb erhalten. Ein solcher Korb enthält mehrere Kilo lebensnotwendiger Nahrungsmittel, wie Reis, Linsen oder Bohnen, aber auch Speiseöl, Käse und verschiedene Würzpasten.

Mahmoud, 58 Jahre, Syrien

Beispielhaft für das Schicksal vieler Betroffener des Erdbebens stehen die Erlebnisse von Mahmoud, 58 Jahre alt, aus Jindires in Syrien: Als am Morgen des 6. Februars die Erde bebte, befanden sich Mahmoud und seine Familie in ihrem Haus in Jindires im Nordwesten von Aleppo. Durch das Beben stürtzte die Decke des Hauses ein und verletzte seine Frau und die zwei gemeinsamen Kinder so schwer, dass alle drei im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Noch schlimmer traf es seine beiden Brüder, die in einem Mehrfamilienhaus wohnten: "Die Intensität des Erdbebens nahm zu und Gebäude wurden zerstört, einschließlich dem, in dem meine Brüder mit ihren Familien lebten. Über 25 Menschen wurden unter den Trümmern begraben." Mahmouds Bruder Yousef und dessen Tochter werden noch immer vermisst. In der selben Straße lebte auch Mahmouds Cousin mit seinen drei Söhnen und einer zwei Monate alten Tochter. Den Einsturz ihres Hauses überlebte lediglich die Tochter.

Foto: Andalus Media / HelpAge International 2023

Die Stadt Jindires ist besonders schwer von den Auswirkungen des Bebens betroffen: "Das gesamte Gebiet ist zerstört, überall liegen Leichen und die Stadt ist zu einem Friedhof geworden. [...] Die Zerstörung in Jindires ist enorm, ganze Distrikte wurden dem Erdboden gleich gemacht", erzählt Mahmoud.

Für die Überlebenden der Katastrophe ist nun eine schnelle Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten wichtig. "[...] Ich habe alles verloren. Ich bin abhängig von dem Essen, das uns gegeben wurde und ich bin dankbar für das Trinkwasser, Essen und die Decken, die wir von SEMA erhalten haben", sagt Mahmoud.

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